Ich möchte ein Mißverständnis klarstellen: Ich empfehle niemandem, auf Google zu verzichten und statt dessen eine andere Suchmaschine zu fragen. Das wäre vom Regen in die Traufe. Ich schlage vor, mehrere Suchmaschinen zu nutzen, weil man dadurch mehr erfährt. Deswegen ein paar Worte über die Beziehungen (und Nicht-Beziehungen) von Suchmaschinen.
Warum nicht nur Google (oder Ask / Bing / Yahoo)? Beziehungen zwischen Suchmaschinen
18. August 2009Eine Woche ohne… worum es geht
18. August 2009Dieses Weblog ist der Aufruf an alle Leser, eine Woche ohne Google auszukommen, um die Vielfalt der Suchmöglichkeiten im Internet besser kennenzulernen. Damit das leichter fällt, gibt es hier eine kleine, unvollständige Liste alternativer Suchwerkzeuge, für die weitere Vorschläge willkommen sind. Und wer mag, kann hier auch gern die eigenen Erfahrungen einer Woche ohne Google hinterlassen.
Eine Richtigstellung
18. August 2009In einigen Berichten über den Aufruf „Eine Woche ohne“ wurde der SuMa-eV, der „Gemeinnützige Verein zur Förderung der Suchmaschinen-Technologie und des freien Wissenszugangs“ und namentlich dessen Vorsitzender, Dr. Sander-Beuermann als Initiator genannt. Medien, die das berichten, haben augenscheinlich nicht ins Impressum geschaut: Dort steht, dass dieser Aufruf allein von mir stammt.
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Eine Woche ohne Google – ein Aufruf für mehr Vielfalt
11. August 2009Marissa Mayer, Vizepräsidentin von Google, äußert sich klar: „Die Nutzer suchen freiwillig bei Google. Sie können jederzeit eine andere Suchmaschine nutzen„1. Recht hat sie! Machen Sie mit bei einem Experiment – lernen Sie das Internet ohne Google kennen: Benutzen Sie für eine Woche keine Google-Dienste!
Google ist keine schlechte Suchmaschine – im Gegenteil! Die Verdienste Googles um gute Internet-Suche sind unbestritten. Mittlerweile hat Google in Deutschland einen Marktanteil von deutlich über 85% erreicht2. Das ist fast Monokultur, mit allen Risiken und Nachteilen, die Monokultur bedeutet. Wer immer nur eine Suchmaschine fragt, verpasst viele Chancen. Denn die Qualität der Ergebnisse anderer Anbieter ist ebenfalls hoch.
Es geht nicht um einen Google-Boykott, sondern um die kritische Auseinandersetzung mit einem Quasi-Monopol im Internet und dessen Bedeutung für die Medien- und Meinungsfreiheit. Schließlich geht es auch um Ihre Privatsphäre.
Jede Suchmaschine gibt auf eine Frage eine Ergebnismenge als Antwort aus. Durch die Reihenfolge der Ergebnisse liefert sie ihre spezielle Interpretation der Wertigkeit von Internet-Dokumenten. Je mehr Suchwerkzeuge, desto mehr Antworten. Vielfalt ist Bereicherung, Monokultur ist Verarmung. Wenn der Marktanteil eines einzigen Anbieters weiterhin wächst, dann gibt es bald nur noch einen einzigen Bewertungsmaßstab für Internet-Inhalte. Diese Situation muss in einer pluralistischen Demokratie vermieden werden.
Hinzu kommt: Google liefert uns allen kostenfrei Antworten, nutzt aber dafür – kostenfrei – unsere Daten. Die Verwertung von Nutzerdaten für die Werbung ist das Geschäftsmodell von Google3 – je weniger Daten Google über Sie hat, um so besser für Sie!
Google ist eine Suchmaschine von vielen, Suchmaschinen sind eine Art Suchwerkzeuge von vielen. Nutzen Sie diese Pluralität! Lernen Sie die Vielfalt des Internet kennen: benutzen Sie für eine Woche gezielt keine Dienste von Google. Verzichten Sie auf Google und die Google-Dienste4. Nutzen Sie statt dessen einfach die Alternativen, die nachfolgend genannt sind – wobei diese Auswahl bei Weitem nicht komplett ist. Deswegen bitte ich Sie um weitere Vorschläge.
Entdecken Sie die echte Vielfalt des Netzes!
1) Zitiert nach: Die Macht von Google / Von Kurt Sagatz und Corinna Visser. – ZEIT ONLINE, Tagesspiegel, 3.2.2009
www.zeit.de/online/2009/06/tsp-google-kaputt
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2) Siehe „Nutzung von Suchmaschinen“ laut Webhits.de,
www.webhits.de/deutsch/index.shtml?webstats.html
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3) Siehe die Studie „KnowPrivacy“ von Studenten der Universität Berkley:
knowprivacy.org
und die Presseberichte
‚The most dominant player in the tracking market‘
www.theregister.co.uk/2009/06/03/google_tracking_study
Google als Datensammler omnipräsent. – intern.de, 02.06.2009
www.intern.de/news/neue–meldungen/–200906025711.html
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4) Wenn Sie aus wichtigen Gründen für einzelne Recherchen auf die Ergebnisse von Google nicht verzichten können, dann nutzen Sie Google. Wie gesagt, ist dies kein Aufruf zum Boykott – im Gegenteil! Wer professionell recherchiert, kann und soll auf Google nicht verzichten. Ich schlage lediglich vor, Google nicht aus Bequemlichkeit oder Unwissen um Alternativen zu nutzen. Ich rufe dazu auf, andere Suchwerkzeuge kennenzulernen und besser zu recherchieren. Falls Sie Google-Ergebnisse nutzen, die in andere Seiten eingeblendet sind (häufig z.B. bei Google Maps) so zählt das bei diesem Experiment nicht mit.
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Ihre Erfahrungen / Ihre Vorschläge
11. August 2009Teilen Sie Ihre Erfahrungen einer Woche ohne Google mit: Erzählen Sie, wie Sie bei der Suche im Internet ohne Google erfolgreich sind. Und berichten Sie auch, wenn nur Google Ihnen die gewünschten Ergebnisse lieferte. Teilen Sie vor allem mit, welche Websites Sie als besonders nützlich kennengelernt haben.
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